ist der Repräsentant der Narrenzunft während der Fasnet. Er wird jährlich neu vom Zunftrat gewählt und übt sein Amt meist drei bis maximal fünf Jahre lang aus. Unser 21. Narrenvater Sascha Reichl ist seit der Fasnet 2019 im Amt und führt den Ehrentitel
Er wacht über die Zunft, und natürlich ganz besonders über unseren Narrensamen. Er eröffnet den Bürgerball, beim Narrenbaumstellen erhält er den Stadtschlüssel aus der Hand des Oberbürgermeisters und verkündet in einer großen Proklamation sein politisches Programm für die Fasnetstage. Beim Narrenbaumfällen zieht er das Fazit seiner Regierungszeit über die Stadt und gibt den Stadtschlüssel und die Leitung der Stadtverwaltung an den OB wieder zurück.
kündigt an der Spitze des Narrensprungs die Zunft an. Er ruft mit seiner Schelle bereits beim Narrenbaumstellen die Fasnet aus und leitet diese Zeremonie zur Fasnetseröffnung, ebenso die traurige Zeremonie des Narrenbaumfällens am Fasnetsdienstag.
In der Zunft gibt es seit dem Jahr 2005 den "neuen" Büttel. Die Figur des "alten" Büttels als Narrenbolizei wurde bereits in den 50ger Jahren des vergangenen Jahrhunderts von Hedel Jann, einem wahren Zunft-Original, verkörpert.
folgt im Narrensprung dem Büttel an der Spitze des Zuges..
Die kunstvoll mit Szenen aus der Wangemer Fasnet bestickte Fahne wurde 1994 angeschafft, die Mittel dazu wurden von den Hästrägern über 10 Jahre hinweg durch Bewirtungen, Hüttenwochenenden und ähnliche Aktionen selbst erwirtschaftet.
Manchmal wird auch die alte Standarte der Zunft zu Narrensprüngen mitgenommen.
ist seit Gründung der Wangemer Narrenzunft im Jahre 1936 Wahrzeichen, Logo und Maskottchen der Zunft. Als Einzelfigur im typischen Schalksnarrenhäs in den Farben der Reichsstadt gelb und grün trägt er eine große, geflochtene Korbschelle voraus, in der natürlich eine große und laute Kuhschelle schellt. Die Maske gehört zu den ältesten Holzmasken unserer Zunft.
Lautstark animiert der Schellenbue die Zuschauer, dem Narrenruf "Schelle-Schelle!" mit einem lautstarken "Schell-au!" zu antworten.
Die Aneweible gibt es heute in 2 Varianten: Das "alte" Aneweible ist das übliche Häs für Mädchen und Frauen, es entstand als Weiterentwicklung aus den ersten Aneweibleshäsern in den 50ger Jahren des vergangenen Jahrhunderts.
Ursprünglich noch einfach handbedruckt und nur aus einfachem Stoff gefertigt, mit einem Hut aus umgekehrten Binsen-Weinflaschenhüllen, entstand in den 60ger Jahren das mit blauen Flachsblüten bedruckte Häs.
Heute trägt das "alte" Aneweible einen Schellengurt über der Schulter. Als Narrenutensil dient ein Flachswedel oder einen Wedel aus kunstvoll geflochtenen Bändern.
Bereits seit 1989 gibt es den Schalmeienzug der Wangemer Narrenzunft - eine tolle Gruppe, die die Zunft bei all ihren Narrensprüngen begleitet. Gekleidet ist der Zug während der Fasnet in ein vom Häs der Spindelnarren angeleiteten Häs.
Der Zug ist i.Ü. immer auf der Suche nach neuen Mitspielern - wobei es nicht Vorraussetzung ist, bereits ein Instrument spielen oder Noten lesen zu können. Nur Spaß an der Fasnet, am gemeinsam Musik machen und Lust auf viel Gemeinsamkeit ist gefordert.
In den 90ger Jahren entstand dann das "neue" Aneweible, dessen Häs reich mit Handstickereien verziert ist, das einen Schirm und einen Auswurfkorb mit sich führt und zwei Schellengurte trägt.
Auch der einmalige Spitzhut aus Stroh wurde belassen, nur zusätzlich verziert, als Narrenutensil ein Schirm und ein Auswurfkorb hinzugefügt.
Die Spindelnarren gingen aus der Figur des "Erbaners" hervor, eines Narrenhäses, das sich die ehemaligen Arbeiter der "Baumwollspinnerei Erlangen-Bamberg", kurz ERBA, gestalteten.
Das Besondere am Häs sind die vielen Baumwoll-Spindeln, die anstelle von Schellen aufs Häs genäht sind und in ihrem ganz eigenen "Narrenklang" tönen. In der Hand trägt der Spindelnarr einen Baumwollwedel.
Einem verschmitzten Bauerngesicht nachempfunden ist die Larve des "alten Flachsnarren, dessen erste Form in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts der "Schellennarr" war, ganz dem Zunftnamen entsprechend. Die grün-gelben Plätzle sind typisch für die Narrenfiguren am Bodensee und im Westallgäu.
Der "alte" Flachsnarr trägt um den Bauch einen Schellengurt, als Narrenutensil zum Necken dient ein ledergefasster Flachswedel.
In den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde das Flachsnarrenhäs in einer neuen Variante weiter entwickelt.
Die Plätzle werden nun alle mit Zierstichen eingefasst und auf ein zweiteiliges Häs aufgenäht. Zwei schwere Schellengurte verkünden lautstark das Nahen des Narren, als Utensil trägt er weiterhin den Flachswedel als Erinnerung an die Flachs- und Baumwollindustrie in Wangen.
Ende des letzten Jahrtausends wurde eine weitere Variante des Flachsnarren entwickelt - der Gugelnarr.
Das Besondere am Gugelnarr: Er pflegt die alte närrische Sitte des "Aufsagens", d.h. er hält seinen Zuhörern den närrischen Spiegel vor und rezitiert aus seinem Narrenbuch närrische Glossen zur Politik und dem Geschehen in der Stadt Wangen, meist in Gedichtform.
Seit der Fasnet 2013 haben sich Musikanten aus verschiedenen Kapellen, viele davon aus der Wangemer Stadtkapelle, zusammengetan, um in der Fasnet mit viel Freude "Narrenmusik" zu machen. Mit ihren Narrenmärschen begleiten sie die Zunft auch auf den Narrensprüngen und sorgen so für's närrische Hochgefühl - denn Narren laufen zur Hochform auf, wenn ihnen "ihr" Narrenmarsch entgegenschallt.
Die Jungen der Narrenzunft tragen das Häs des Schellenbue, ohne Maske, die Mädchen das der Aneweible, ebenfalls ohne Maske, mit einem "Geißengschell" anstelle des Schräggurtes.
Mit 14 Jahren erhalten die Mädchen und Jungen dann eine Maske und das Häs der Großen.
nehmen im typischen bürgerlichen Gewand aus dem 18./19. Jahrhundert am Narrensprung teil. Aber natürlich ist das keine Tracht, sondern ein ein vielen Details närrisch verfremdetes Häs, wie man zum Beispiel an den kleinen gelben und grünen Plätzle am Ärmel und an der Haube sehen kann.
bildet traditionell das Ende des Narrensprungs. Im Häs der wohlhabenden Bürger der freien Reichsstadt strahlt er die Würde der Stadtoberen aus - denn in der Fasnetszeit übernimmt der Zunftrat mit dem Narrenvater die Amtsgeschäfte der Stadt! Und die Narren können das natürlich auch besser als Oberbürgermeister und Gemeinderat!